Biogas

Die charakteristischen runden Kuppeln der Biogasanlagen gehören seit vielen Jahren zum Landschaftsbild in Bayern. Auf dem Gebiet des Marktes Eggolsheim befinden sich aktuell zwei Anlagen mit einer addierten installierten Leistung von 4,1 MW.

Bei den Biogasanlagen erfolgt die Produktion von Strom – anders als bei der Photovoltaik oder der Windkraft – nicht direkt, sondern über den Umweg der Verstromung von Methan. Dies hat den entscheidenden Vorteil, dass die Stromproduktion in Biogasanlagen grundlastfähig ist und immer dann ins Netz einspeist werden kann, wenn der Bedarf besteht.

Der größte Nachteil von Biogasanlagen besteht im großen Flächenbedarf der benötigten Rohstoffe, aber auch in den oftmals dafür gepflanzten Monokulturen (v.a. Mais), die einen negativen Einfluss auf die Artenvielfalt haben. Der ökologische Mehrwert von Biogasanlagen ist immer dann am größten, wenn vor allem Abfälle vergoren werden und die Wege der Materialanlieferung kurz sind.

Biogasanlage bei Schirnaidel

Seit 2010 betreibt die N-Ergie Nürnberg eine der größten Bioerdgasanlagen Bayerns auf dem Gemeindegebiet. Ausschließlich mit nachwachsenden Rohstoffen aus der Landwirtschaft wird im Gemeindeteil Bammersdorf eine 3,5 Megawatt große Bio-Erdgasanlage betrieben. Das erzeugte Biogas wird vor Ort gereinigt und auf Erdgasqualität aufbereitet. Dieses Bioerdgas wird mit einer eigenen Leitung nach Forchheim transportiert und dort in das Erdgasnetz der Stadtwerke Forchheim eingespeist. Annähernd 20 % des Erdgasverbrauchs der Stadt Forchheim werden Jahr für Jahr ersetzt durch das Bioerdgas aus Eggolsheim. Die hochmoderne Anlage ermöglicht vielen Landwirten ein zusätzliches Standbein in der Produktion von nachwachsenden Rohstoffen.

Eine weitere landwirtschaftliche Biogasanlage steht in der Nähe des Weilers Schirnaidel. Mit 600 KW Leistung ist die Anlage in privater Trägerschaft eines Landwirts und produziert Strom, der in das öffentliche Netz eingespeist wird. Die Abwärme der Anlage wird in das bestehende Nahwärmenetz in Eggolsheim eingespeist. Durch diese Doppelnutzung mittels Kraft-Wärme-Kopplung wird der höchstmögliche Wirkungsgrad einer Biogasanlage erreicht. Ohne die Abwärmenutzung würden nur 40 % der eingesetzten Energie aus nachwachsenden Rohstoffen verwertet, mit der Wärmenutzung sind es annähernd 90 %.